Donnerstag, 21. April 2011

Erinnerungen zu Ostern

Ich muss mich entschuldigen, dass ich hier so lang nichts geschrieben habe. Ich bin einfach nicht dazu gekommen. Und jetzt sitz ich hier etwas unruhig, da mein lieber Gatte gestern abend meinte, auch ein reiferes "Mädchen" müsste mal etwas auf dem Hinterteil spüren. Aber das lasse ich jetzt mal beiseite.

Ein netter Kommentator hat ja neulich den Wunsch geäußert, dass ich etwas aus meiner Jugendzeit preisgeben soll, und da die beiden Mädels in letzter Zeit erstaunlich "brav" waren und daher über ihre Erziehung nicht viel zu berichten ist, komme ich dem Wunsch gerne nach. Das Erlebnis von gestern abend hat auch gewisse Erinnerungen bei mir wachgerufen...

Also, um vielleicht gleich mit meiner peinlichsten Bestrafung anzufangen. Ich war gerade ins Gymnasium gekommen. Ich war immer eine fleißige Schülerin, und da gab es also auch für meine strenge Mutti keinen Grund zur Beanstandung. Streit gab es eigentlich immer nur um die Ordnung in meinem Zimmer, und der Streit endete meistens damit, dass alle meine vier Backen sehr rot waren, die oberen von Tränen und die unteren von dem Schlappen, den meine Mutter zur Kindererziehung gerne verwendete. (Für schlimme Fälle gab es auch den Teppichklopfer, der "Gelber Onkel" genannt wurde.) Also, ich hatte gerade zwei meiner neuen Schulfreundinnen zu Besuch, und wir waren auf der Straße vor dem Haus und haben uns unterhalten und Gummitwist gespielt, als die Mutti den Kopf zum Fenster herausstreckte und rief "Komm sofort rein, Fräulein!" Die Anrede bedeutete selten etwas Gutes, und meine Freundinnen schauten auch etwas verwundert. Ich wusste aus Erfahrung, dass es in solchen Fällen besser war, gleich zu gehorchen, und lief rein. Meine Mutti stand in meinem Zimmer. Da fiel mir ein, dass ich es hätte aufräumen sollen, bevor meine Freundinnen kamen - leider vergessen! Obwohl mich meine Mutter zweimal ermahnt hatte... Sie sagte nur "Das wird jetzt sofort aufgeräumt!" "Aber die beiden..." versuchte ich vorsichtig. "Die schicke ich gleich nach Hause" war die kühle Antwort. "Aber erst gibt's noch was hinten drauf, Fräulein!" "Aber Mutti..." "Nein, du kommst jetzt her, und zwar dalli." Sie saß schon auf meinem Bett, und da wusste ich, dass es keinen Ausweg mehr gab. Es war Sommer, das Fenster stand weit offen, und draußen waren die beiden Mädels... Das war mir so entsetzlich peinlich. Aber Mutti kannte keinerlei Gnade. Rock hoch, Höschen runter, und klatsch klatsch klatsch klatsch, immer auf meinen armen Po. Ich hab versucht, die Zähne zusammenzubeißen, aber Mutti schlug so lang weiter, bis ich doch ziemlich laut zu heulen anfing, weil es einfach zu weh tat. Und das Schlimmste kam zum Schluss: Sie ging ans Fenster und sagte betont laut: "So, Fräulen, jetzt räumst du dein Zimmer auf, und zwar picco bello, und danach kommst du noch mal richtig übers Knie, da gibt's was mit dem Schlappen." "Ach, und ihr beiden da unten... sie kommt heute nicht mehr raus, ihr könnt jetzt nach Hause gehen!" Ich hab mich am nächsten Tag vor Scham kaum in die Schule getraut. Aber Rosi (die später meine beste Freundin wurde) war richtig lieb und hat mich getröstet und mir erzählt, dass sie es auch oft kriegt zu Hause. Trotzdem... ein Erlebnis, das man nicht vergisst!

Frohe Ostern allen! (Hoffentlich sind die gefärbten Eier das einzige, was rot wird!)